Wieder eine „Open Tour“ fuer Vietnamesen, wieder keine schoene Fahrt. Der Fahrer hatte es sehr eilig, bei regennasser Fahrbahn immer auf der Ueberholspur, mal links mal rechts, in einer Kurve oder vor einer Bergkuppe. Zwischendurch musste ein Reifen gewechselt werden. Die verlorene Zeit musste natuerlich aufgeholt werden, und ruecksichts- und verantwortungslos ging es weiter. Der Assistent johlte jeden Motrorradfahrer aus dem offenen Fenster laut an, damit er ja Platz machte.
Kon Tum praesentierte sich als angenehme kleine Stadt, in der man sogar problemlos die Strasse ueberqueren kann. Zudem ist man schnell in der Natur und bei einigen Bahnar-Doerfern.
Sightseeing
Bahnar-Dorf
Umgebung
Altstadt
Holzbasilika
traditionelle Bahnar-Kleidung
Gefuehrte Tour
Mit Taxi und privatem Guide haben wir eine Tour zu den umliegenden Bahnar-Doerfern gemacht. Typisch sind die Rong-Haeuser, das Versammlungshaus eines jeden Dorfes. Rong-Haeuser stehen auf Stelzen und haben ein spitz zulaufendes, teilweise 30m hohes Dach.
Eines der Rong-Haeuser stand offen und wir konnten es von innen besichtigen.
Als Treppe dienen Baumstaemme, in die Stufen eingekerbt wurden. Diese Tradition stammt aus frueherer Zeit, als in den Waeldern noch Tiger lebten.
Traditionelle Wohnhaeuser stehen ebenfalls auf Stelzen, ...
jedoch gibt es immer mehr moderne Betonbauten.
Katholische Missionare waren fleissig, so sind heute die Bahnar katholisch und in jedem Dorf gibt es eine Kirche, ...
jede Menge Kinder...
und viele Waisenhaeuser in der Umgebung. Angeblich gibt es hier so viele Waisenhaeuser, weil die ethnischen Minderheiten oft am Existenzminimum leben, als strenge Katholiken nicht verhueten, und sich oft ein (weiteres) Kind nicht leisten koennen. Aeltere Kinder werden schon mal vor die Wahl gestellt, zu arbeiten und zum Familieneinkommen beizutragen oder weiter zur Schule zu gehen und dafuer im Waisenhaus zu leben.
Eines der Waisenhaeuser haben wir besucht und im Vergleich zu Saigon ein ganz anderes gesehen. Dieses Waisenhaus liegt auf dem Land mit eigenen Schweinen und Huehnern.
Zur Schule fahren die Kinder mit dem Fahrrad, aber zur Zeit waren gerade Ferien. In den Ferien sind viele Kinder bei ihren Familien, so dass nur die Voll- oder Halbwaisen da waren.
Normalerweise leben 250 Kinder dort, im Schlafsaal teilen sich 2 Kinder ein Bett, pro Etagenbett schlafen also 4 Kinder.
Der Lattenrost ist nur mit einer duennen Bastmatte bedeckt.
Unser Guide hat uns zum Haus seiner Schwester gefuehrt,wo er uns eine musikalische Einlage auf einem traditionellen Musikinstrument geboten hat.
Im Hintergrund trinkt einer der Maenner ein alkoholisches Getraenk aus einem Tongefaess. Es war 11 Uhr morgens und dies nicht sein erstes Getraenk.
Durch schoene Natur und an einem weiteren Rong-Haus vorbei ...
ging es zurueck Richtung Kon Tum, wo wir bei der Familie unsere Guides vorbeigeschaut haben.
An einem letzten Rong-Haus konnten wir eine besondere Baumart sehen, die Kindern gerne als Schaukel dient.
Nach der Tour waren wir hungrig und sind in Kon Tum zum Markt gegangen.
An einem Essensstand haben wir uns durch 4 Gerichte probiert und alle waren super lecker.
Eine der Verkaeuferinnen fragte Georg, wie alt er sei, Georgs Antwort: 50.000. Sie hatte uns mit den Fingern eine Zahl gezeigt, was wir so verstanden haben, dass wir zahlen sollten und Georg zueckte einen 50.000 Dong-Geldschein. Ohne ein Wort Vietnamesisch bzw. Englisch gestalten sich Gespraeche schon mal schwierig, und wir mussten alle herzlich lachen.
Verlaengerung
Eigentlich wollten wir weiterfahren und sind frueh aufgestanden, um den Bus um 8 Uhr zu nehmen. Beim Fruehstueck wurde uns aber gesagt, dass kein Bus faehrt, wahrscheinlich wegen vom Regen weggespuelter Strassen.
So haben wir noch erfahren, dass in Kon Tum Hunde nicht nur von Menschen gefuttert, sondern auch wie Babys gefuettert werden.