Um 21 Uhr sollte der Bus uns am angegebenen Hotel aufsammeln. Kurz vor 21 Uhr sagte uns jemand, dass der Bus auf der anderen Strassenseite halten wird. So hockten wir uns auf die andere Strassenseite und warteten. Um uns herum bereitete sich die Stadt aufs Schlafen vor, der Verkehr verebbte, kaum mehr Menschen auf der Strasse – nur wir. Nach einer Stunde, Stefan hatte gerade das Hotel gebeten, fuer uns bei der Hotline anzurufen, kam der Bus. Als erstes schimpfte uns der Fahrer an, uns beim Einsteigen zu beeilen. Dennoch konnten wir nicht sofort losfahren, denn es gab keine Plaetze mehr fuer uns. Erst mussten schlafende Menschen dazu gebracht werden, sich und ihr Gepaeck woanders hinzulegen. Georg und ich bekamen neben drei anderen Maedels zwei obere Plaetze auf der letzten Bank. Die letzte Bank lag direkt ueber der Hinterachse des Busses, und so bekamen wir jede Erschuetterung gut zu spueren. Es war furchtbar unbequem. Nach drei Stunden Fahrt machten wir eine erste Pause, die laenger ausfiel als erwartet, da die Keilriemen ausgetauscht wurden.
Gegen 6 Uhr morgens wurden wir wach gehupt. In irgendeiner Stadt steckten wir im Stop-and-Go, und unser Fahrer hat sich fleissig dadurch gehupt. Zwischendurch wurde noch einmal kurz gehalten und die Motorhaube geoeffnet, wir haben aber weitergeschlafen.
Wenig spaeter stuermte eine Reisende von der letzten Bank unter uns vorne zum Fahrer, da sich ploetzlich Rauch im Bus bildete. Der Bus hielt auf dem Seitenstreifen und alle verliessen schnell den Bus. Die naechsten drei Stunden verbrachten wir wartend auf dem Seitenstreifen an der vierspurigen Strasse. Fast jedes vorbeifahrende Auto, jedes Moped, jeder Bus hupte uns an, und es war sehr nervenaufreibend. Irgendwann war klar, dass wir auf Ersatzteile warten mussten, die schliesslich per Moped kamen.
Die letzten 250 km bis Hanoi verliefen dann unproblematisch, nur dass wir mit einer Verspaetung von insgesamt acht einhalb Stunden dort ankamen. Statt um 7 Uhr erst um 15 Uhr 30. Bevor wir uns auf die Suche nach einem Hotel gemacht haben, haben wir uns erst einmal einen Kaffee gegoennt.
Hanoi
Mitten in der Altstadt lag unser Minihotel von ca. 5m Breite, das aus zwei Wohntuermen bestand. So hatte jedes Zimmer ein grosses Fenster oder einen Balkon.
Hanoi hat uns richtig gut gefallen. Zwar eine grosse Stadt, aber mitten im Zentrum liegen einige Seen und Parks, die Oasen der Ruhe bilden.
Die Kontraste sind beeindruckend und greifbar. So gibt es stylische Restaurants, direkt davor einfache Strassenstaende.
Es gibt moderne Friseurlaeden, mindestens genauso haeufig die Strassenfriseure, mit einem Stuhl und einem Spiegel.
Es gibt die glitzernde Moderne mit Hightech- und Markenlaeden, ...
und die Altstadt, in der das Berufsleben auf der Strasse stattfindet.
Die Gassen sind nach wie vor nach den Zuenften oder Waren benannt, so gibt es die Bambusgasse, ...
die Klempnergasse, ...
die Schmiedegasse, wo auf offener Strasse geschmiedet wird ...
und die Papiergasse. Hier werden unter anderem die Opfergaben aus Papier verkauft, die fuer die Toten verbrannt werden, um ihnen ein gutes naechstes Leben zu bescheren. Neben Papiergeld werden Haeuser, Kleider und Autos aus Papier verkauft.
Immer wieder beeindruckend die Stromkabel ...
und welche Gegenstaende einfach mit dem Moped transportiert werden.
Sightseeing
Jadeberg-Tempel
Franzoesisches Viertel
Ho Chi Minh-Mausoleum
Ho Chi Minh-Wohnhaus
Literaturtempel
Im Literaturtempel war es so voll und es wurde so fleissig geopfert, dass direkt neben den Altaren Mitarbeiter abgestellt waren, die umgehend die Opfergaben entsorgten.
Kultur
Wir haben eine Auffuehrung des Wasserpuppentheaters besucht.
Kurzweilig und unterhaltsam werden traditionelle Szenen des Alltags dargestellt.
Das Ganze wird begleitet von Orchester, Gesang und Sprechern.