Eigentlich dachten wir, eine „Open Tour“ gebucht zu haben, bei der Touristen von A nach B transportiert werden, ohne gross Kontakt zu Einheimischen zu haben. Dabei wird man von seiner Unterkunft abgeholt und zu einer naechsten gebracht.
Unsere Tour war auch eine „Open Tour“, nur in dem Sinne, dass jeder mitkonnte, der wollte. Als einzige Auslaender sassen wir eingezwaengt in einem Bus, der letztendlich doppelt so viele Fahrgaeste wie Sitzplaetze hatte. Und das bei Sitzen und Sitzabstaenden, die eh auf kleine Asiaten ausgelegt sind.
Anfangs entstand ein gewisser Unmut, dann war alles ruhig. Wildfremde Menschen schliefen Fuss an Bein an Kopf an Schulter. So ging es 195 km weit, 6 Stunden lang.
Zwischendurch haben wir eine kleine Pause gemacht, und auch hier, mitten im Nichts in den Bergen hing ein Spielplan der EM. Die Spiele werden auch live verfolgt, zu nachtschlafender Zeit. Fussball bewegt die Welt.
Buon Ma Thuot
Wenn man nach so einer Fahrt im Hotel ankommt, das nicht besonders heimelig ist,...
hungrig in die Stadt geht, froh ist, nicht ueberfahren zu werden, ein Strassencafe findet, neben dem die LKWs lautstark hupend vorbeifahren, und sich direkt nebenan eine "Werkstatt" befindet, in der auf offener Strasse geschweisst und kreischend laut geschliffen wird, macht das Reisen weniger Spass.
Aber nur ein paar Kilometer ausserhalb, zu Fuss erreichbar, sah die Welt ganz anders aus.
Hier haben wir ein Dorf der Ede aufgesucht, eine ethnische Minderheit, die traditionell in Langhaeusern lebt.
Neben den Langhaeusern hatte aber jede Familie auch ein modernes Haus aus Beton gebaut.
Auf dem Rueckweg fanden wir viele nette, stylische Cafes, wie sich das fuer eine Kaffeemetropole gehoert, ...
mit vielen stylischen Jugendlichen. Offenbar macht sich der Japanstyle breit – coole Klamotten und fesche Frisuren mit blond oder rot gefaerbten Haaren vor allem bei den Jungs.
Mit dem oeffentlichen Bus sind wir zum Wasserfall Dray Sap gefahren.
Dort wurden wir von einer Maennergruppe auf einen Wodka eingeladen. Dazu gab es frisch gefangenen und gebratenen Fisch.
Auf der Strasse in Buon Ma Thuot gab es Hunde fuer den heimischen Streichelzoo zu kaufen,...
auf dem Markt in Kon Tum gab es sie fuer den heimischen Herd.