Die Fahrt nach Chile hatten wir frühzeitig gebucht, da wir wussten, dass die Strecke sehr schön und abwechslungsreich ist - so konnten wir uns Logenplätze in der ersten Reihe sichern.
Den ersten Teil der Strecke kannten wir schon, denn es ging durch die Salinas Grandes - also Pass hoch und wieder runter und durch den Salzsee.
Danach ging es noch weiter hoch, ...
und es wurde sichtbar kälter.
Oben auf dem 4600m hohen Pass hagelte es.
Nach der Fahrt fühlten wir uns mindestens so schlecht wie die Flasche. Da man keine Lebensmittel mit nach Chile nehmen darf und wir uns auf die angekündigte Versorgung im Bus verlassen haben, hatten wir viel zu wenig zu trinken dabei - und im Bus gab es nichts.
In San Pedro de Atacama haben wir uns erst mal mit Wasser eingedeckt, ...
und uns in unserem rosa Zimmer von den Strapazen der Fahrt erholt. Dabei haben wir die nächsten Aktivitäten geplant.
Die ersten Tage in San Pedro haben wir dann stundenlang im Internetcafe und ich auf dem Klo verbracht.
Valle de la Muerte
Als sich mein Darm beruhigt hatte, pünktlich zu Vollmond, haben wir eine abendliche Wanderung ins Valle de la Muerte unternommen.
Im Tal des Todes konnten wir erst wieder schöne rote Felsformationen bewundern.
Dann sind wir unter grosser Anstrengung eine Düne hoch geklettert, ...
von wo aus wir den Sonnenuntergang gesehen haben ...
und dann auf den Mondaufgang gewartet haben. Einsam auf der Düne, in absoluter Stille unter einem grossartigen Sternenhimmel - das war ein besonderes Erlebnis.
Bis wir richtig aktiv wurden, haben wir das archäologische Museum besucht und eine kleinere Wanderung zur letzten indogenen Bastion der Gegend gemacht.
16.10.2011
Laguna Cejar
Ohne Auto und ohne organisierte Tour konnten wir nur mit dem Fahrrad die Laguna Cejar erreichen. Am Vorabend hatten wir uns Räder ausgeliehen, um früh morgens los zu fahren. 22 km hin, 22 km zurück, durch die Wüste.
Morgens war es noch ziemlich kalt auf dem Rad. Die Strecke ging ca. 14 km immer geradeaus an der Hauptstrasse entlang,...
dann auf einer Sandpiste, wo wir teilweise die Räder nur schieben konnten.
Belohnt wurde die Anstrengung durch den Blick auf die Lagunen - Salzseen mit einer extrem hohen Salzkonzentration - ...
und einem Bad in der Lagune, was witzig ist, da man durch den hohen Salzgehalt immer oben treibt.
Das Problem war nur, dass das Wasser eiskalt war, angeblich 10 Grad, vielleicht aber auch kälter. Während Georg die harte Methode gewählt hat - schnell reinspringen und schnell wieder raus - ...
habe ich jeden Zentimeter Kälte ausgekostet, ...
bis ich mich dann auch ganz reingewagt habe.
Auf dem Rückweg konnten wir uns entsprechend aufwärmen, denn inzwischen war es heiss in der Wüste.
17.10.2011
Geysir El Tatio
Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour zu dem Geysirfeld El Tatio gebucht. Dazu mussten wir früh aufstehen, da wir um 5 Uhr morgens abgeholt werden sollten. Da wir wussten, dass es dort richtig kalt sein würde, hatte ich mir noch Handschuhe gekauft, ansonsten hatten wir alle überhaupt möglichen Schichten an, vom Badezeug bis zur Mütze. Kurz nach dem Sonnenaufgang sind wir bei den Geysiren angekommen, und wir hatten 12 Grad minus!.
Nur früh morgens, wenn es draussen noch kalt ist und der Temperaturunterschied entsprechend gross ist, sieht man den Wasserdampf aufsteigen.
Überall dampfte und blubberte es, und es war schon spannend zu sehen, wie aktiv die Erde dort ist.
Beim Frühstück fing die Sonne an, uns allmählich zu wärmen.
Bevor wir weiter gefahren sind, konnte man beobachten, wie der Dampf immer weniger wurde.
In der Nähe der Geysire sind wir zu einem Fluss gefahren, wo man Viscachas beobachten konnte, eine Mischung aus Hase (der Köper) und Katze (der Schwanz).
Dort konnten wir uns dann richtig aufwämen, denn der Fluss hatte eine heisse Quelle und das Bad war herrlich wohltuend.
Dabei musste man schon aufpassen, nicht zu nah an die heisse Quelle zu kommen, denn es wurde schnell richtig heiss.
Nach dem heissen Bad hatten wir dann erst mal Kreislaufprobleme, da es auf fast 4000m Höhe entsprechend kalt war.
Durch faszinierende Landschaft, in der wir auch Flamingos gesehen haben, ging es weiter zu einem Mapuche-Dorf.
Zum Schluss konnten wir noch einmal baden, denn unsere Tour führte zu einem Thermalbad. Seit dieses Thermalbad einem Luxushotel angehört und teure Eintrittsgelder erhoben werden, steuern die meisten Touren diesen Ort nicht mehr an. Zum Glück wurde die Anlage so natürlich belassen, ...
und wir haben es genossen, in lauwarmem Wasser zu plantschen.
18.10.2011
Sandboarden und Valle de la Luna
Ein Highlight und quasi Pflichtprogramm soll ja der Sonnenuntergang im Valle de la Luna sein. Da wir nun schon den ganz besonderen Sonnenuntergang im Valle de la Muerte hatten, waren wir froh, einen Touranbieter gefunden zu haben, der den Sonnenuntergang im Tal des Mondes mit Sandboarden im Tal des Todes kombiniert.
Bei dieser Tour (entsprechend nur mit jungen Leuten und cooler Musik) haben wir erfahren, dass das Tal des Todes, wo wir sandboarden würden, nicht so heisst, weil es so gefährlich ist, sondern wegen eines Sprachproblems. Ein belgischer Priester, der sich in San Pedro besonders als Archäologe verdient gemacht hat, hat dieses Tal entdeckt und es mit dem Mars verglichen. Er nannte es das Tal des Mars, wurde aber aufgrund seines Akzentes missverstanden, und so heisst es das Tal des Todes.
An der Sanddüne, die wir ja schon kannten, haben wir dann gelernt, dass es sich viel leichter schräg hoch gehen lässt, besonders wenn schon Fussstapfen vorgegeben sind. Nach einer kurzen Einweisung hatten wir dann viel Spass beim Sandboarden, auch wenn man nach einer gewissen Weile den Lift vermisst hat...
Nach dem aktiven Teil ging es weiter zum romantischen Teil - der Sonnenuntergang im Tal des Mondes. Aber romantisch war es gar nicht - eher witzig. Zuerst mussten wir wieder einen Berg hochkraxeln, von wo man wieder einen beeindruckenden Blick hatte.
Dann gab einen einen Drink, einen Pisco Sour, sozusagen das Nationalgetränk.
Leicht angeschickert haben wir uns den Sonnenuntergang angesehen, und uns zum Glück auch nicht länger dort oben augehalten, da es echt windig und kalt war.
Dann wurde es spannend im Tal des Mondes, das so heisst, weil es landschaftlich an den Mond erinnert, aber auch weil die geologische Beschaffenheit der Steine bisher nur auf dem Mond gefunden wurde. Wir sind zu einer Höhle gefahren, die ganz aus Salz besteht.
Durch diese Höhle sind wir durchgegangen bzw. fast gekrochen, da es ganz schön eng wurde, ...
und wieder gab es eine Kletterpartie - und alles im Dunkeln nur durch ein paar Taschenlampen beleuchtet.
Danach wurde es dann doch noch ein bisschen romatisch. Nach der Höhle kamen wir auf einen grossen Felsen, von dem aus wir in den gigantischen Sternenhimmel geschaut haben. Alle haben sich hingelegt und irgendwann andächtig geschwiegen.
Ingesamt haben wir 10 Tage in der Wüste verbracht, viel länger als erwartet. Aber es war dort auch einfach schön. Unser Hostel war sehr gut, der Ort war nett und die Umgebung hatte viel zu bieten. Aber nun freuten wir uns aufs Meer.