Wir hatten ja lange überlegt, ob es lohnt, quer durch Argentinien an die Antlantikküste zu fahren, und wir sind froh, uns dafür entschieden zu haben. Allein schon des Wetters wegen... Den Sonnenschein, die Wärme und den leichten Wind haben wir genutzt, all unsere Wäsche in den Waschsalon zu bringen ...
und die Wartezeit am Strand zu verbringen. Es war so warm, dass wir beide im Meer gebadet haben, um uns abzukühlen. Und das in Patagonien! Bisher hatten wir hier die insgesamt wärmsten Temperaturen, zumal es sich auch nachts kaum abgekühlt hat.
16.11.2011
Peninsula Valdés
Der eigentliche Grund, hierher zu fahren, war das reiche Tierleben auf der Peninsula Valdés. So haben wir eine Tour zur Halbinsel gebucht, die teuer, aber sehr lohnenswert war. Zunächst waren wir an einem Strand, an dem sich viele Seelöwen und Seeelefanten getümmelt haben. Leider konnten wir nicht näher an die Tiere herankommen, aber man hörte auch von Weitem das Gebrüll der Männchen.
An einem anderen Strand konnten wir brütende Pinguine aus nächster Nähe sehen, weil sie ihre Bruthöhlen so nach am Weg gewählt haben.
Dann hatten wir sogar das Glück, Orkas vom Strand aus zu sehen. Es wurde noch richtig spannend, denn die Orkas, die nicht aus Hunger sondern aus "Spass" jagen, kamen den jungen Seelöwen und -elefanten, die sich unbedarft im Wasser tummelten, bedrohlich nahe.
Das Beste kam zum Schluss: Whalewatching!
Am Strand von Puerto Pyramides sind wir an Bord eines kleines Schiffes gegangen, das mit einem Trecker ins Wasser geschoben wurde..
Mit einem Trecker wurde das Boot ins Wasser gezogen bzw. geschoben.
Nachdem wir 10 Minuten auf das Meer hinaus gefahren waren, waren auch schon die ersten Wale zu sehen. Die Wale kamen ganz nah ans Boot heran und tauchten darunter her. Es war wirklich bewegend, diese friedlichen Riesentiere so nah zu sehen.
Wir haben mehrere Walmütter mit ihrem Kalb gesehen. So ein Walbaby hat bei der Geburt schon ein Gewicht von 2000 kg.
Quasi als Schwangerschaftsrückbildungsgymnastik standen die Walmütter minutenlang so im Wasser, dass die typische Walflosse aus dem Wasser ragte.
Ganz erfüllt von diesem Erlebnis sind wir wieder an Land gegangen und zurück nach Puerto Madryn gefahren.
Am nächsten Tag haben wir am Strand von Muerto Madryn sogar Wale gesehen. Die Wale waren vielleicht 100m vom Strand entfernt und sprangen, plantschten und spielten im Wasser. Whalewatching for free!
18.11.2011
Pinguinkolonie Punta Tomba
Um zur Pinguinkolonie in Punta Tomba zu kommen, haben wir wieder eine Tour gebucht. Auch das war wieder sehr lohnenswert. In Punta Tomba leben den Sommer über 180 Pinguinpaare, d.h. 360 erwachsene Pinguine.
Das Pinguinweibchen legt immer 2 Eier, die abwechselnd von beiden Elternteilen bebrütet werden. Das jeweils andere Elternteil ist für die Nahrungsbeschaffung verantwortlich.
Mit den Jungen leben im Sommer ca. 700 Pinguine. Damit ist in Punta Tomba die grösste Pinguinkolonie Südamerikas, die drittgrösste der Welt.
So viele Pinguine konnten wir noch nicht sehen, dafür haben wir vier der ersten frisch geschlüpften Pinguine gesehen mit flauschigem grauen Gefieder und noch geschlossenen Augen.
Insgesamt hat es viel Spass gemacht, diesen putzigen Tierchen so nah zu sein, zu beobachten, wie sie vom Strand hoch watscheln und zu warten, ...
bis sie den Weg überquert haben. Pinguine haben Vorfahrt.