Die 11stündige Busfahrt nach Chañaral hätte man besser in der Nacht gemacht, denn sie ging nur durch Wüste, Wüste, Wüste. Nach der halben Fahrtzeit sah man plötzlich das Meer, und wir mussten in Antofagasta eine Stunde Pause machen, dann ging es wieder nur durch Wüste, Wüste, Wüste.
Chañaral hat uns überhaupt nicht gefallen, ein trister Ort an einem verseuchten Strand, arsenverseucht durch den Kupferabbau. Direkt für den nächsten Morgen haben wir ein Taxi gebucht, das uns zum Naionalpark Pan de Azucar gefahren hat.
20.10.2011
Pan de Azucar
Nachdem wir uns mit Wasser und Lebensmitteln eingedeckt haben, hat uns das Taxi auf einem Campingplatz direkt am Meer abgesetzt.
Da wir ganz alleine dort waren, hatten wir die Qual der Wahl. Als wir uns für einen Platz entschieden hatten, haben wir uns erstmal eingerichtet: Zelt aufgebaut, Wäscheleine gespannt, Küche organisiert. Dann gab es ein zweites Frühstück am Strand.
Georg konnte nicht widerstehen und hat sein erstes Bad im Pazifik genommen. (Erst hinterher haben wir die Schilder gelesen, dass dort Badeverbot war.)
Am Nachmittag hatten wir uns mit dem französischen Päärchen verabredet, das mit uns im Taxi war, um eine Bootstour zu machen. In dem winzigen Ort konnten wir erst keine Infrastruktur erkennen, ein Restaurant hatte scheinbar geöffnet, ansonsten war dort fast nichts und niemand.
Schliesslich fanden wir einen Schiffer, der uns mit seinem Boot herausfahren würde, allerdings zu dem üblichen Preis. Da wir nur 4 Personsn waren, kostete die Tour verhältnismässig viel - zum ersten Mal ein Nachteil des Reisens ausserhalb der Saison.
Nachdem die Schwimmwesten angelegt waren...
ging es raus aufs Meer.
Zunächst konnten wir Seevögel beobachten, die in den Felsen brüteten.
Dann ging es weiter zu der vorgelagerten Insel, Wohnort von hunderten von Humboldt-Pinguinen.
Dies sind die einzigen Pinguine, die sozusagen in der Wüste leben. Der Humboldtstrom sorgt für kaltes Wasser, in dem die Pinguine bis zu 8 Stunden am Tag fischen, um ihre Jungen zu ernähren.
Wir haben viele Pinguine an Land gesehen, einige im Wasser, und wir konnten Robben und Pelikane beobachten.
Zum Schluss fuhren wir zu einem Felsen, der von Seelöwen bevölkert war - unverkennbar am Fischgestank...
Abends haben wir es uns einsam auf unserem Campingplatz gemütlich gemacht.
Wir haben den Sonnenuntergang gesehen...
und am Feuer gekocht.
21.10.2011
Am nächsten Morgen haben wir den Luxus einer warmen Solardusche genutzt. Nach dem Frühstück sind wir losgewandert zu einem Aussichtspunkt.
Der erste Teil des Weges war eher langweilig und zog sich etwas ermüdend nur der Strasse entlang.
Interessant waren die Kaktusfelder. Diese Kaktussorte richtet sich nach Süden aus - vermutlich um so weniger Wasser speichern zu müssen. Hier entspricht ja der Süden dem Norden auf der Nordhalbkugel.
Und immer wieder konnten wir uns an blühenden Blumen erfreuen.
Weiter oben, wo der Weg ein schöner Wanderweg war, stiessen wir auf diese Kakteen, ...
die teilweise riesige Haare hatten, dass es ganz gespenstig aussah.
Und immer wieder sahen wir herrliche Blumenfelder.
Später haben wir erfahren, dass die blühende Wüste etwas besonderes ist, und nur alle paar Jahre fuer kurze Zeit vorkommt.
Oben auf dem Aussichtspunkt haben wir die Betreiber des Campingplatzes getroffen. Gerne haben wir ihr Angebot angenommen, mit im Auto zurück zu fahren.
So hatten wir noch genügend Zeit, in Ruhe unser Zelt abzubauen, bevor unser Taxi uns abends abgeholt hat.
In Chañaral mussten wir bis 23 Uhr warten, dann fuhr unser Nachtbus nach La Serena. In der Wartezeit haben wir uns ein Essen im Restaurant gegönnt.