Auf Samoa traegt fast jeder ein Tattoo. Die Frauen meist dezente Tatoos am Fussgelenk, die Maenner deutlich auffaelligere und grosse Tatoos. Um Dorfchef zu werden, ist ein grossflaechiges Tattoo ueber den gesamten Oberschenkel und Po Pflicht, denn es ist ein Zeichen fuer Mut und Tapferkeit sowie fuer die Identifikation mit der polynesischen Tradition. An unserem letzten Tag in Apia hatten wir noch Zeit, zu „dem“ Tattoostudio zu gehen. Wir erwarteten einen geschlossenen Raum, in dem mit etwas Glueck vielleicht eine Person gerade taetowiert wurde. Aber alles fand draussen statt und insgesamt wurde an gleich mehreren Oberschenkeln gearbeitet. Die dazugehoerigen Maenner lagen auf dem Boden, das wahrscheinlich schmerzverzerrte Gesicht unter einem Handtuch verborgen. Die Taetowierer sind hoch angesehene Spezialisten. Bei der samoanischen Taetowierungstechnik wird keine Nadel benutzt, sondern die zuvor dick aufgetragene Farbe wird mit kleinen Haemmern mit Wildschweinzaehnen in die Haut eingehaemmert. Nach ungefaehr 4 Wochen sind die Wunden verheilt und die Tortur ueberstanden.
