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Sonntag auf Samoa

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Der Sonntag ist drei Dingen gewidmet: Kirche, Essen, Nichtstun. Nach dem Fruehstueck macht man sich zurecht fuer den Kirchgang. Frauen tragen wunderschoene weisse Kleider, oft mit Spitze, dazu Hut und Flip Flops. Maenner tragen einen weissen Lava Lava (Wickelrock), ein weisses Hemd, Kravatte, weisses Jackett und Flip Flops. In der mit ca. 300 Leuten voll besetzten Kirche sassen Maenner, Frauen und Kinder normalerweise getrennt voneinander. Vermutlich als der Moment der Busse gekommen war, sah man einige Muetter aufstehen, zu ihren Kindern gehen, um sie eben noch zu zuechtigen. Ein Klaps in der Kirche schadet wohl nicht, im Gegenteil... Einige Kinder sah man, wie sie sich vorn ueber gebeugt ausdauernd schaemten. Weil das auf Dauer langweilig ist, spielten einige mit Kulli oder Gesangbuch oder holten noch etwas Schlaf nach. Beeindruckend war der Gesang. Von Keyboard und Drumcomputer begleitet sangen alle inbruenstig, mehrstimmig und richtig gut Lieder. Der Redeanteil war jedoch am groessten, und da die Sonne durch die Fenster voll auf uns prallte, waren wir froh, als der Gottesdienst nach fast eineinhalb Stunden beendet war. Wir waren dann aber sehr ueberrascht, wie schnell die Gemeinde aus der Kirche heraus und weg war. Innerhalb kuerzester Zeit waren alle Leute auf Autos und Pickup-Ladeflaechen verteilt und fuhren heim. Denn dort lockt das grosse Sonntagsessen. Nach dem Essen folgt das grosse Nichtstun. Man sitzt herum, liegt herum, schlaeft oder macht einfach nichts. In manchen Doerfern ist es sogar verboten, am Sonntag im Meer zu baden.





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