Nach einem letzten Internet-Stopp in Pictons Bücherei haben wir uns auf den Weg nach Nelson gemacht. Dort wollten wir am nächsten Tag einen Freund aus Kanada treffen.
Nelson war uns zum Übernachten zu teuer, und so haben wir unsere Fahrt an der Pelorus Bridge unterbrochen und den Service-Campingplatz aufgesucht. Es war warm und sonnig, die Atmosphäre dort war herrlich entspannt und die Campinganlage wirklich schön. Wir gingen zum Fluss, in dem einige Leute badeten, wandelten auf dem weitläufigen Gelände des Campingplatzes herum und fühlten uns wohl.
18.2.2012
Kurz vor Nelson hatten wir wieder Handy-Empfang und sahen den verpassten Anruf von Julie. Julie, Kelvin und Tia waren unsere Zeltnachbarn im Queen Charlotte Sound, und wir hatten ihnen eine SMS geschrieben, dass wir für einen Tag noch einmal in Nelson sein würden. Da sie in der Nähe wohnen, hätten wir sie gerne noch einmal getroffen. Wir riefen zurück und verabredeten uns ganz spontan und unkompliziert für den Nachmittag, obwohl Tia mit einigen Freundinnen ihren Geburtstag feierte.
Zunächst trafen wir jedoch Mark. Um 13h10 landeten er und seine Begleitung in Nelson, und wir waren rechtzeitig auf dem kleinen, beschaulichen Flughafen, um sie abzuholen. Wir fuhren zu ihrem Hotel und weiter ins Zentrum von Nelson. Anders als bei unserem ersten Besuch, wo wir nur Zaungäste der netten Cafés und Restaurants blieben, haben wir nun zusammen zu Mittag gegessen und anschließend einen Kaffee getrunken.
Als letztes sind wir zusammen in einen Supermarkt gegangen, bevor wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Verabredung machen wollten. Wir haben ein kleines Geschenk für Tia und ein Mitbringsel für die Eltern besorgt und warteten auf Mark, der ebenfalls nur kurz etwas einkaufen wollte. Es dauerte und dauerte. Georg ging zurück zum Supermarkt, um zu schauen, wo Mark bleibt, ich wartete am Auto. Ich guckte genervt in Richtung Supermarkt, als mich ein Neuseeländer fragte, ob alles in Ordnung sei oder ob er mir helfen könne. Die legendäre Freundlichkeit der Kiwis ist tatsächlich auffällig. Zu Hause wäre ich mit meinem grimmigen Blick wahrscheinlich von niemandem wahrgenommen worden, dieser Neuseeländer hätte mir wahrscheinlich wirklich geholfen, wenn er gekonnt hätte.
Endlich kam Mark, wir brachten ihn mit seinen Einkäufen zu seinem Hotel und fuhren weiter nach Brightwater.
Dort verbrachten wir ein paar nette Stunden mit Julie, Kelvin und Tia, die mit Schwester und Freundinnen ihren Geburtstag feierte.
Kelvin erklärte uns, dass dies das erste Haus sei, in dem sie Renovierungsarbeiten nach einer gewissen Wohnzeit vorgenommen haben. Normalerweise kaufen sich Neuseeländer ein neues Haus und ziehen um, statt das alte zu renovieren.
Gerne hätten wir noch mehr Zeit mit der Familie verbracht, leider ging unsere Fähre auf die Nordinsel am nächsten Morgen früh um halb 7. So mussten wir spät abends noch zurück nach Picton fahren. Das war anstrengend, aber wenigstens konnten wir bereits im Hafen stehen und gratis übernachten. So schliefen wir an zweiter Position in der Reihe zur Fährauffahrt.
19.2.2012
Überfahrt zurück auf die Nordinsel
Irgendetwas ist schief gelaufen. Statt vom Wecker wurden wir frühmorgens von Motorengeräusch geweckt. In unserer fast Pole Position wurden wir von allen Autos überholt, die auf die Fähre fuhren. Schlaftrunken haben wir uns schnell ans Steuer gesetzt und fuhren ebenfalls noch rechtzeitig auf die Fähre.
Im Stockdunkeln fuhr die Fähre los.
Der Tag begann später grau in grau…
und nur ganz kurz zeigte sich mal so etwas wie die Sonne.